Strategische Verknüpfung digitaler Wertschöpfungs- und Prozessketten
Die Struktur der sächsischen Holzbauunternehmen ist von einer grundhaften Kleinteiligkeit geprägt. Noch immer prägen handwerkliche Organisationsstrukturen das Bild in einer sich dynamisch verändernden Branche. Die Betriebe stehen dabei vor einer doppelten Herausforderung, die sich dadurch definiert, dass Planungen für Bauwerke bzw. Baukonstruktionen heute maßgeblich mithilfe von objektorientiert arbeitenden 3D-CAD-Systemen erstellt werden, in denen eine deutlich höhere Informationsdichte abgebildet ist als in klassischen „Papierplänen“ – und dass numerisch gesteuerte Fertigungstechnik am Markt zur Verfügung steht, welche die Effizienz im Produktionsprozess signifikant steigert.
In der Regel fehlt den KMU der systematische Überblick sowie eine Strategie, wie die „Lücke“ zwischen beiden „Welten“ so geschlossen werden kann, dass die digitale Souveränität (im Sinne der notwendigen Verantwortungsübernahme für das zu liefernde „physische Werk“) erhalten bleibt und dass die Handwerksunternehmen sich organisatorisch so weiterentwickeln, dass sie in einem zunehmend digitalisierten Umfeld zukunftsfähig aufgestellt sind und von den Vorteilen der Digitalisierung auch wirtschaftlich profitieren. Dazu bedarf es einer klaren datenbezogenen Strategie, welche künftig alle Prozesse sauber und widerspruchsfrei verknüpft und zudem so flexibel ist, dass Daten aus unterschiedlichen Quellen eingelesen und an unterschiedliche Fertigungssysteme präzise strukturiert weitergegeben werden können.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollten die Unternehmen dabei unterstützen, die zwingend erforderlichen Transformationsschritte hin zu lückenlos digital basierten Informationsverarbeitungsprozessen zielgerichtet zu gehen. Das Forschungsthema fokussiert dabei auf ein von überdurchschnittlichem Wachstum geprägtes Marktsegment des Bauens mit nachwachsenden Rohstoffen. Der Holzbau hat dabei eine Vorreiterrolle. Die im Modell abzubildenden Zusammenhänge haben ein hohes Transferpotenzial für andere auf Vorfertigungsprozessen beruhende Bauweisen (Stahl- und Stahlbetonbau).
