ESG-Datenmanagement entlang der Lieferkette zur nachhaltigen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
In der Regel fehlt KMU der systematische Überblick über die Lieferkette. Selbst wenn Teile der Lieferkette bekannt sind, stellt die Verifikation und Verdichtung der relevanten ESG-Daten eine erhebliche Hürde dar. Neben der Identifikation der relevanten Lieferkettenpartner sind nach der initialen Datensammlung Mechanismen erforderlich, um diese Informationen kontinuierlich zu aktualisieren, da Lieferketten dynamisch sind und sich sowohl durch geplante Veränderungen (z. B. neue Produkte) als auch durch situative Faktoren (z. B. Engpässe oder Störungen) wandeln.
Die Erhebung notwendiger ESG-Daten (Environmental, Social, Governance) von allen relevanten Lieferanten durch KMU ist allein aufgrund begrenzter Ressourcen und fehlender Skalierbarkeit kaum praktikabel. Es besteht daher ein dringender Bedarf an Konzepten, die eine einmalige Datenerhebung ermöglichen und Mechanismen entwickeln, um diese Daten effizient zu teilen. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit bestehende Standards für ESG-Reporting in einer praxisnahen und an KMU angepassten Form genutzt werden können. Zugleich sind die erhobenen Daten retrospektiv und erfassen damit lediglich vergangene Ereignisse. Daher müssen ergänzend innovative Ansätze zur kontinuierlichen Überwachung, wie etwa durch Social Media Monitoring oder KI-gestützte Risikoanalysen, in Betracht gezogen werden.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollten nicht nur zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen genutzt werden, sondern aktiv in die Unternehmensstrategie integriert werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Dies umfasst sowohl die Steuerung der Lieferketten nach ESG-Kriterien als auch die Identifikation von Transformationspotenzialen, insbesondere im Kontext der Kreislaufwirtschaft. Dazu bedarf es datengetriebener Ansätze, die es ermöglichen, bestehende Lieferketten explorativ zu analysieren und strategische Optimierungen vorzunehmen.
